Samsung Jet 90 Complete Extra Akku-Staubsauger im Test: Günstiger, aber genauso gut wie Dyson | TechStage

2021-11-22 14:26:10 By : Ms. Snow Wang

Dyson ist zwar führend bei kabellosen Staubsaugern, aber ihre Modelle sind ziemlich teuer. Mit dem Jet 90 hat Samsung ein Modell auf dem Markt, das günstiger ist, aber genauso gut sein will. Ist das korrekt?

Tests geben Dyson Akku-Staubsaugern durchweg Bestnoten und auch unser Vergleich des Dyson V10 mit einem Jimmy 85 Pro gewann das Modell des Marktführers in Sachen Leistung. Wer weniger Geld ausgeben möchte, aber einer eher unbekannten Marke wie Jimmy nicht traut, könnte mit dem Samsung Jet 90 glücklich werden. Samsung ist als Marke vor allem für Smartphones, Speicher und Fernseher bekannt und überzeugt mit guter Leistung. Das sollte auch beim Jet 90 nicht anders sein. Der Sauger bietet viele teils optionale Ausstattungen und ist zudem günstiger als ein aktuelles Dyson-Topmodell – das klingt nach einer Win-Win-Situation. Ob das stimmt, haben wir im Test überprüft.

Es wurde bereits angedeutet: Samsung schnürt für den Jet 90 ein umfangreiches Ausstattungspaket, das teils ab Werk im Lieferumfang enthalten ist, teils auch separat erworben werden kann. Dazu gibt es verschiedene Ausstattungsvarianten, teilweise sind Zusatzoptionen wie der Spinning Sweeper (zwei rotierende Mopps zum Wischen) oder die Clean Station (eine Absaugstation für den Schmutzbehälter) als Paket mit dem Staubsauger erhältlich. Immer dabei haben Sie das Handgerät mit Staubkammer (500 ml), einem Ständer als Aufbewahrungsort für Staubsauger und Zubehör, Teleskoprohr, Ladegerät, Gelenkaufsatz, flexibles Gelenk, Kombi-Bürstenaufsatz, mehrsprachiger Bedienungsanleitung und zwei motorisierten Bodenbürsten (Hartboden und Teppich sowie eine motorisierte kleinere Bürste (Teppich)

Wie seine Konkurrenten besteht auch der Samsung Jet 90 größtenteils aus Kunststoff. Insgesamt wirkt es aber recht hochwertig, der Hersteller setzt auf graue und silberne Farbtöne sowie bronzefarbene (Samsung spricht von Gold, da es sich bei diesem Modell um den Jet 90 Complete Extra handelt) Akzente. Insgesamt ist der Jet 90 stabil und sieht nicht so aus, als ob er nach ein paar Einsätzen kaputt gehen könnte. Auch das typische Spiel in der Tube, auf das die jeweilige Bürste aufgesetzt werden kann, ist dem Samsung-Modell nicht ganz fremd. Der Rest ist stabil und passgenau gestaltet. Der Staubbehälter auf der Geräteoberseite lässt sich schnell und einfach mit einem Klick entnehmen und genauso einfach wieder einsetzen. Hier bleibt nichts hängen. Zum Entleeren muss allerdings das Innenleben separat gelockert werden – das dauert länger als beispielsweise das automatische Entleeren mit Dyson oder das einfache Öffnen des Roborock H7 (Testbericht) und der Nutzer kommt immer mit etwas Schmutz in Berührung. Im Gegenzug sind jedoch Schmutzreste leichter zu ergattern als bei der Konkurrenz.

Wer sich die Finger buchstäblich nicht schmutzig machen will, kann die Clean Station nutzen. Dort wird der geschlossene Schmutzbehälter einfach aus dem Sauger entnommen und auf die zylindrische Absaugstation aufgesetzt. Dann leert er den Inhalt

selbstständig, ohne dass der Benutzer mit dem Schmutz in Berührung kommt. Das dürfte gerade für Allergiker sehr hilfreich sein – zumal Samsung von einem Filter von 99,999 Prozent der Schmutzpartikel spricht. Das ist etwas mehr als die Konkurrenz.

Ein großer Pluspunkt des Jet 90 ist die Teleskopfunktion des Saugrohrs: Das Metallrohr lässt sich durch einen ausgeklügelten und perfekt bedienbaren Mechanismus um etwas mehr als 20 Zentimeter verlängern oder zusammenschieben. Der Staubsauger passt sich perfekt an die unterschiedlichen Körpergrößen seines Besitzers an – einer der beiden Unterschiede zum günstigeren Samsung Jet 75. So ein Teleskoprohr hatten wir bei keinem unserer anderen Testgeräte. Der andere Unterschied zum Jet 75 ist die Basis. Er ermöglicht die sichere Aufbewahrung des Jet 90 inklusive aller Zubehörteile wie Bürsten und weitere Aufsätze aus dem Lieferumfang. Es sieht ordentlich und sogar einigermaßen schick aus und sollte niemanden in einem Hauswirtschaftsraum wirklich stören. Die Konkurrenz bietet meist Wandhalterungen an, mit Ausnahme der neuen Modelle Jimmy H8 Pro und H9 Pro (Vergleich). Der zweite Akku kann im Ständer verstaut werden, so dass er direkt aufgeladen wird. Es steht immer ein voller Akku zur Verfügung. Größtes Manko beim Verstauen des Samsung Jet 90: Leider lässt sich die Höhe des Standfußes nicht variieren, er nimmt den Staubsauger nur im geschlossenen Zustand auf. Die dadurch ständigen Größenanpassungen sind auf Dauer ärgerlich.

Der Samsung Jet 90 wird wie andere Staubsauger von einer Art Pistolengriff gehalten, besitzt aber keinen Pistolenabzug als Power-Button. Die Bedienung erfolgt stattdessen über drei Tasten, die mit dem Daumen der gehaltenen Hand gut zu erreichen sind. Das fanden wir am Anfang gewöhnungsbedürftig, aber im weiteren Verlauf keine Probleme bereitet. Mit den drei Tasten wird der Staubsauger ein- und ausgeschaltet (Taste 1) und die Saugleistung erhöht und verringert (Tasten 2 und 3). Die Tasten müssen nur einmal kurz gedrückt und nicht gedrückt gehalten werden, Änderungen werden oben in einem kleinen LCD angezeigt, was beim Saugen sehr gut zu erkennen ist. Auch hier werden Probleme mit dem Staubsauger angezeigt, die aber im Test nicht aufgetreten sind.

Im Test stellte sich die Saugleistung als überragend heraus, lediglich ein zum Vergleich herangezogener Dyson V11 Outsize schien hier etwas besser zu sein. Das passt zu den technischen Angaben: Samsung spricht bei seinem Modell von starken 200 AW und 25.800 Pa, Dyson von 220 AW und sogar 30.100 Pa. Im Alltag macht sich dieser Unterschied jedoch nicht wirklich bemerkbar. Im Gegenteil: Mit der Hartbodenbürste wirkte die Saugkraft des Samsung-Modells sogar subjektiv stärker als die des Dyson-Modells. Grundsätzlich reicht für den Jet 90 gerade auf Hartböden die niedrigste von drei Saugstufen. In diesem Eco-Modus hält der Akku laut Hersteller 60 Minuten. Da dem Jet 90 im Gegensatz zu Modellen wie einem Roborock H7 (Testbericht) eine Teppicherkennung fehlt, ist dieser Wert hochgerechnet ungefähr gleich. Der Turbo-Modus endet nicht einmal nach 10 Minuten, wird aber in der Regel nicht benötigt. Im Normalmodus sind es ca. 30 Minuten – wenn Sie länger saugen möchten, wechseln Sie einfach den Akku. Dazu muss der unter dem Griff befindliche Akku nur per Knopfdruck entriegelt und aus seiner Halteschiene gezogen werden. Der Stromspender zeigt den Akkustand mittels dreier blauer LEDs an, eine genauere Anzeige auf dem Display wäre wünschenswert gewesen. Der Akku ist in ca. 3,5 Stunden aufgeladen.

Im Betrieb macht sich die einfache Handhabung des Samsung Jet 90 bemerkbar. Zwar fehlt ihm der den Jimmy-Modellen und ihren Motorbürsten innewohnende „Zug“, der den Staubsauger fast von selbst nach vorne zieht, der Kraftaufwand für die Saugbewegungen ist jedoch gering. Dies gilt auch für Teppiche. Einer der Gründe hierfür dürfte das geringe Gewicht des Saugers sein. Das Handstück wiegt mit Staubbehälter und Akku knapp 1,6 Kilo, was den Staubsauger insgesamt recht handlich macht. Außerdem stimmt die Ergonomie, was unter anderem am höhenverstellbaren Teleskoprohr liegt.

Während uns – zumindest für Allergiker – im Test die Saugstation namens Clean Station gefiel, konnte uns der Spinning Sweeper, also der Wischaufsatz zum Wischen, entgegen unseren Erwartungen im Alltag nicht überzeugen. Das liegt nicht an der Funktion des Aufsatzes, sondern am Aufbau des gesamten Gerätes – der Jet 90 ist ein Staubsauger, kein Wischer. Grundsätzlich funktioniert der Wischaufsatz gut: Zwei rotierende Wischmopps sorgen für einen ordentlichen Wischeffekt, allerdings gibt es damit zwei Probleme. Einerseits ist das Gewicht des Aufsatzes nicht sehr hoch, was die Handhabung erleichtert, aber die Reinigungsleistung bei angetrockneten Flecken verschlechtert. Entsprechend dauert das Wischen bei sichtbarem Schmutz länger als mit einer typischen Kombination aus Schrubber und Wischtuch. Andererseits müssen die Moppaufsätze regelmäßig gereinigt werden, um den Schmutz nicht einfach im Haus zu verteilen – wie beim Wischen von Hand. Alternativ können Sie die

beiliegenden Einwegtüchern - das sollte aber aus Kosten- und Umweltgründen keinen Sinn machen. Die Arbeitserleichterung beim Wischen ist daher sehr begrenzt.

Samsung bietet den Jet 90 aktuell in zwei Ausbaustufen an: Als Jet 90 Complete für 749 Euro und als Jet 90 Complete Extra mit zusätzlichem Zweitakku für 849 Euro. Zum Testzeitpunkt sind die beiden Modelle für 530 bzw. 650 Euro im freien Handel erhältlich.

Der Samsung Jet 90 ist einer der besten Akku-Staubsauger, die wir bisher getestet haben – und im Gegenzug auch einer der teuersten. Neben der tollen Leistung relativiert sich der Preis durch das gute Handling und den umfangreichen Lieferumfang – und mit Blick auf den Preis eines vergleichbaren Dyson-Modells, dem der Jet 90 kaum nachsteht. Als zusätzliches Zubehör hat uns die Absaugstation überzeugt, die für Allergiker eine echte Erleichterung ist. Allerdings ist es aktuell nicht mehr auf der Herstellerseite gelistet. Das gilt auch für den Wischaufsatz – überzeugt uns aber trotzdem nicht.

Wer elektrisch unterstützt wischen möchte, sollte sich Akkuwischer wie den Jimmy PowerWash HW8 Pro (Testbericht) für unter 300 Euro anschauen. Günstigere Akku-Staubsauger sind Modelle wie Jimmy H8 Pro oder H9 Pro (Vergleich) oder der Roborock H7 (Testbericht).

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